Jörg Beutel & Enrico Paul über 30 Jahre IC TEAM
Mit einer Firmengründung ist es ja ein wenig wie mit einem Hausbau. Wie oft hören wir von frisch gebackenen Bauherren in der Hochphase des Baus den Satz: „Wenn ich das gewusst hätte, dann hätte ich lieber nicht gebaut.“ Aber Jahre später sitzen die ehemaligen Bauherren dann auf ihrer Terrasse und freuen sich an dem, was sie geschaffen haben.
Als wir am 12. März 1991 bei unserem Notar in Landshut saßen, um die Firma IC TEAM Personaldienste GmbH (damals unter der Bezeichnung BP-Zeitarbeit GmbH) zu gründen, hatten wir noch keine Ahnung, wieviel Stress das Ganze mit sich bringt, wieviel Lebenszeit man an so eine Selbständigkeit „verliert“, oder wieviel Nerven und manchmal auch Existenzangst es einen kostet. Aber wir wussten auch nicht, wieviel Freude es uns in all den Jahren bringen wird, wieviel interessante und begabte Menschen man dabei kennenlernt, um gemeinsam etwas zu schaffen, was es so ohne diese Unternehmung nicht gäbe. Das alles erkennt man in der Regel erst im Rückblick und sieht es selten bereits als klares und greifbares Bild in seinen Gedanken zur eigenen Zukunft. Aber schön der Reihe nach…
Es war auf jeden Fall eine spannende Zeit. Die neunziger Jahre hatten durch die Wiedervereinigung einen völlig neuen Schwung bekommen und die Menschen im Osten freuten sich über ihre neue Freiheit und die sich damit gänzlich neu ergebenden Möglichkeiten. Viele machten sich selbständig, teilweise an Standorten, für die es heut von keiner Bank des Landes auch nur einen müden Euro geben würde.
Wie sagt man es so schön bei Kindern? Sie haben Flausen im Kopf.
Und genau so war es. Aber genau aus diesen Flausen heraus entstanden zum Teil tolle, heut noch florierende Unternehmen mit großen Belegschaften, über viele Jahre aufgebautem Knowhow und Kompetenzen bis hin zu Marktführerschaften. Natürlich gibt es auch die vielen anderen Beispiele, die längst in Vergessenheit geraten sind und die keiner mehr kennt. Und immer hängen daran Menschen und Schicksale und wir sind sehr froh und dankbar, dass unser Weg in den letzten 30 Jahren erfolgreich war und aus einem verrückten Gedanken ein großes Unternehmen, welches von ganz vielen Menschen getragen wird, wachsen durfte. Zwischenrein gab es natürlich in den ersten Jahren immer wieder Rückschläge, die, wenn mehrere zusammentreffen, eine neue Firma über Nacht in große Schwierigkeiten bringen kann. Jeder Selbständige kennt die Liquiditätsprobleme gerade in den ersten Jahren wenn das Unternehmen wächst, oder den Kampf mit Behörden oder Institutionen, von denen man als Unternehmer abhängig ist. Da war dann der Brief wegen Markenverletzung, welcher uns im Juni 1995 von der Firma „Deutsche BP Holding AG“ erreichte, ein eher kleineres Problem.
Ausschlaggebend für den Erfolg der Firma war für uns im Rückblick auf jeden Fall der Entschluss, nicht nur am Standort Bautzen zu arbeiten, sondern ein Vertriebsnetz mit vielen Standorten aufzubauen.
Den Start machte dabei 1995 die Stadt Hoyerswerda unter der Leitung von Herrn Alexander Dlabola, der seit Beginn mit dabei ist und zu diesem Zeitpunkt ganz frisch vom Zivildienst zurückkam.
In den Folgejahren kamen weitere Standorte dazu und wir konnten mit jedem neuen Büro unsere Erfahrungen ausbauen und duplizieren. Unvergessen sind dabei unsere ersten Seminare und Auswertungsrunden, wo wir mit einer Hand voll Vertrieblern unsere Zahlen verglichen. Als im Jahr 2000 aufgrund des gewonnenen Vertriebswettbewerbs der erste Pkw an einen Mitarbeiter übergeben wurde, war dies noch wirklich ein absolutes Ereignis für unsere Firma. Heut unterhalten wir in unserer Firmengruppe circa 100 Fahrzeuge und bei Stellen mit Leitungsfunktion gehört der Pkw mit Privatnutzung zur Selbstverständlichkeit.
So ändern sich die Zeiten und so änderten sich auch immer wieder die Gegebenheiten für unsere Branche. Ganz deutlich war dies 2003 der Fall, als seitens der Politik für das Folgejahr mit Einführungsdatum 01.01.2004 für die Zeitarbeit die Verpflichtung zum „equal pay“ beschlossen wurde und damit die Gründung von Branchenverbänden, welche mit den Gewerkschaften Tarife für die Überlassung aushandeln mussten, notwendig wurde. Viele dachten damit, dass dies der Anfang vom Ende der Personaldienstleistung in Deutschland ist. Aber dem war nicht so. Ganz im Gegenteil gab es aufgrund guter Wirtschaftsjahre bis 2008 einen wachsenden Bedarf und damit einen ständigen Anstieg der Beschäftigtenzahlen. So auch bei uns.
Dieser Trend wurde erst 2008/2009 durch die Banken- und Wirtschaftskrise jäh gestoppt und traf damit vor allem unsere Branche mit voller Härte. Große Teile der Wirtschaft kamen zum Erliegen. So waren auch wir gezwungen, Geschäftsstellen, welche wir erst ein Jahr zuvor eröffnet hatten wieder zu schließen, weil dort die mittlerweile guten Geschäfte innerhalb eines Monats komplett auf „Null“ gingen. Das waren bittere Erfahrungen, die uns einmal mehr zeigten, dass wirtschaftlicher Erfolg keineswegs nur vom eigenen Fleiß und Können abhängt, sondern von vielen Faktoren, auf die man selbst oft gar keinen Einfluss hat.
Desto mehr, waren wir überrascht, als in 2010 ein unerwartet schneller Aufbruch der Wirtschaft kam und damit der Bedarf nach Fachkräften schnell anstieg. Dieser Trend hält nunmehr seit einem Jahrzehnt fast ununterbrochen an und auch, wenn die Branche seit einigen Jahren wachstumsmäßig eine Seitwärtsbewegung eingeschlagen hat, konnten wir unseren Umsatz und unsere Beschäftigtenzahlen Jahr für Jahr steigern.
Schwerpunkt unserer Personalarbeit ist dabei in den letzten Jahren die Reduzierung der Krankenquote. Hier ist es uns wichtig, mit unseren Mitarbeitern im Gespräch zu sein, zeitnah zu erfahren, wenn es Probleme bei deren Einsatz gibt, um schnelle Lösungen und Abhilfe zu schaffen. Dabei unterstützt uns das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM), sowie das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM).
Unsere Bemühungen für unsere Mitarbeiter wurden seit 2016 aber auch von diesen honoriert. Seit 2016 nehmen wir alle zwei Jahre am Wettbewerb „Top Arbeitgeber“ teil und konnten diesen Titel bereits drei Mal in Berlin in Empfang nehmen. Darüber freuen wir uns sehr und auch aktuell fand gerade wieder eine Mitarbeiterbefragung statt.
Auch für die Zukunft haben wir noch einiges vor und wollen in den kommenden Jahren noch mal richtig zulegen.
Die Vorbereitungen dazu laufen bereits. Lasst euch überraschen.
An dieser Stelle bedanken wir uns von ganzen Herzen bei allen Mitarbeitern, die den Namen IC TEAM in den zurückliegenden 30 Jahren unseres Bestehens zu dem gemacht haben, was er heut ist – ein zuverlässiger Garant für gute Jobs bei
interessanten Kunden der Region.
Menschlich – nah – freundlich.